#3 Gams

Hallo meine Lieben, heute erzähle ich euch was über Gämse und wie ich die Fotografiere.

Diese Ziegenartigen Tiere gehören zum Hochgebirgs-Bild wie die Steinböcke, auch wenn deren Auftreten mir doch weniger majestätisch erscheint. Ich muss schon sagen das ich Gämse recht häufig sehe wenn ich wandere, und nicht nur oberhalb der Baumgränze! Es kommt oft vor, vor allem in den frühen Morgenstunden oder nach einer kälteren Sommernacht, das sich einzelne Exemplare im Wald rumtreiben.

Nach so vielen Begegnungen habe ich gelernt das Gämse sehr gut sehen können aber bei weitem nicht so gut hören können wie z.B. Rehe. Sie sind auch nicht so scheu und vor allem in der Brunftzeit können sie sehr nahe kommen. Ich hatte mal das Glück einen Bock in 15m Entfernung, gute 15min zu Fotografieren und Filmen. Und ohne Tarnung! Nur unter einen Baum mit meiner Kamera in der Hand. Er sah mich und kahm langsam in meine Richtung, schaute mich immer wieder an aber sah keine Gefahr und ging ganz langsam an mir vorbei Bergwärts. Da kommt man schon mal ins zittern vor lauter Endorphine gemischt mit Adrenalin.

Genau in solchen Situationen muss man einen klaren Kopf behalten und seine Kamera blind kennen! Einstellungen in Sekunden anpassen ohne auf die Tasten schauen: Übung macht den Meister. Auch bei normalen Spaziergänge empfehle ich euch eure Kamera schon vorher einzustellen, so das die Parameter einigermaßen zu den Lichtverhältnisse passen. Es könnte auf dem Wanderweg plötzlich ein Tier auftauchen und dann hat man keine Zeit noch irgendetwas einzustellen. Im Zweifelfall etwas Unterbelichten, dunkle Bereiche kann man in der Nachbearbeitung besser “retten” als überbelichtetes Weiß.

Wie ich immer sage, gilt auch bei Gämse das man sich respektvoll verhalten muss. Sie nicht erschrecken und im Winter und Frühling sie nicht stressen. Im Winter haben sie es schwer Nahrung zu suchen und verbrauchen vier Energie um durch den Schnee zu gehen. Ende des Winter kommt die neue Generation zur Welt, da heißt es äußerste Vorsicht!

Natürlich ist Tarnung und eine gute Vorbereitung ein muss, auch weil Gämse sich oft oberhalb der Baumgrenze befinden und dort eine sehr gute Weitsicht haben. Sie sehen dich schon von Weiten wenn du den Berg hinauf steigst, sie fauchen dann und geben so den anderen Gruppen Mitglieden bescheid das Gefahr in anmarsch ist. Da sind diese extremen Kletterer blitzschnell weg. Genau oberhald der Baumgrenze entstehen aber meiner Meinung nach die schönsten und eindrucksvollsten Bilder! Nimmt ruhig ein ganzes Stück umgebung in die Komposition hinein, seid kreativ. Oft stehen die Gämse am Grat was eine schöne Schwarz/Weiss-Silouette sein kann. Selten kommt es vor das man von einer Gams einen Portrait schießt. Aber es kann doch vorkommen, Glück gehabt!

In meiner Gallerie findet ihr einige Beispiele was so im Hochgebirge geht… Oben auch noch einige Impressionen vom Gamsleben.

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#4 Frühling

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#2 Steinbock